Impfungen


Ausführliche Informationen über Impfungen finden Sie auf der Seite unseres Berufsverbandes: http://www.frauenaerzte-im-netz.de/de_impfen_51.html 


Regelmäßige Impfungen sind Vorsorge im besten Sinn. Durch manche Impfungen kann das Auftreten von Erkrankungen so gut wie ganz verhindert werden, so etwa im Fall der Rötelnimpfung. Andere Impfungen bieten wenigstens einen zeitlich begrenzten Schutz, etwa die Impfung gegen Wundstarrkrampf (Tetanus) oder gegen Hepatitis A und B (Leberentzündung). Wieder andere Impfungen verhindern das Auftreten einer bestimmten Erkrankung nur in einem Teil der Fälle, etwa die Impfung gegen bestimmte Typen von HPV-Viren, welche den Gebärmutterhalskrebs auslösen.


Die HPV-Impfung:

Oft werden wir von Patientinnen gefragt, ob sie ihre Töchter gegen HPV ("Humane Papillomaviren") impfen lassen sollen. Man darf davon ausgehen, daß durch diese Impfung ein Teil der Erkrankungen an Gebärmutterhalskrebs verhindert werden kann. Welche enorme Bedeutung das Prinzip dieser Impfung hat, ist daran zu erkennen, daß ihr "Erfinder", Professor Dr. Harald zur Hausen, im Jahr 2008 den Nobelpreis für Medizin dafür bekommen hat.

Humane Papillomviren (HPV) zählen zu den häufigsten sexuell übertragbaren Erregern.Bleibt eine HPV-Infektion bestehen, kann sich im Laufe der Zeit Krebs entwickeln, vor allem am Gebärmutterhals, aber auch an After oder Penis und in Mund und Rachen. Die Impfung schützt wirksam vor den gefährlichsten HPV-Typen und senkt damit das Risiko für diese Krebserkrankungen. Für den bestmöglichen Schutz sollte vor dem ersten sexuellen Kontakt bereits ein Impfschutz bestehen.

Wir empfehlen die Impfung. Damit schließen wir uns der Ständigen Impfkommission ("Stiko") an, die ein Impfalter zwischen 9 und 17 Jahren empfiehlt. Findet die Impfung im Alter von 9 bis 14 Jahren statt, so genügen 2 Impfschritte. Ab dem Alter von 15 Jahren sind 3 Impfschritte vorgesehen. Auch für erwachsene Frauen kann die Impfung in bestimmten Fällen noch sinnvoll sein. Seit Juni 2018 wird die Impfung auch für Jungen empfohlen. Dies ist sinnvoll, da es nur mit Hilfe der Impfung gelingen kann, das HPV-Virus durch UInterbrechung der Infektionsketten einzudämmen.


Impfungen in der Schwangerschaft

Oft haben schwangere Frauen eine gewisse Scheu, eine Impfung vornehmen zu lassen. Dabei geht es um die allgemeine Überlegung, dem werdenden Kind keinen Schaden zuzufügen. Im Prinzip ist dies Angst verständlich, und es gibt nur Medikamente, die in der Schwangerschaft vermieden werden sollten, sondern auch Impfungen: zum Beispiel diejenigen, bei denen mit Viren geimpft wird, die sich noch vermehren können ("Lebendimpfstoffe"), wie etwa der Impfstoff gegen Mumps, Masern und Röteln.

Ganz anders ist die Situation bei Totimpfstoffen. Hier bildet die Mutter Antikörper und damit einen Schutz gegen die jeweilige Erkrankung, den sie auch dem werdenden Kind weitergibt. Dies trifft zu für die Impfung gegen Influenza. Bei der Impfung gegen Keuchhusten (Pertussis), die immer verbunden ist mit einer Auffrischung des Schutzes vor Wundstarrkrampf und Diphterie, kommt es gerade darauf an, den Antikörperschutz für den Säugling herzustellen und so sein Risiko für eine Keuchhustenerkrankung direkt nach der Geburt mit oft schweren Verläufen zu minimieren. Auch die Corona-Impfung wird für Schwangere empfohlen.

Die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) für Impfungen in der Schwangerschaft finden Sie hier.


Die Corona-Impfung:

„COVID-19“ bedeutet „Corona Virus Disease 2019”. Es ist die Erkrankung, die durch das Coronavirus ausgelöst wird, das 2019 in der chinesischen Stadt Wuhan erstmals nachgewiesen wurde. „SARS-Cov-2“ ist das „Sudden acute respiratory syndrom“, also das plötzliche Atemwegssyndrom, das durch das Coronavirus 2 ausgelöst wird. Das ist ein Teil der Gesamterkrankung COVID-19, die auch andere Organe als die Lunge befällt. Aber es ist der Teil, an dem Menschen bei Erkrankungen an COVID-19 am häufigsten versterben. Überlebt man die akute Infektion, so droht "Post-Covid" oder "Long-Covid" mit unabsehbaren Beeinträchtigungen der Lebensqualität auf unabsehbare Zeit.

Es ist erstaunlich, mit welcher Geschwindigkeit die Wissenschaft und die pharmazeutische Industrie wirksame Impfungen entwickelt haben. So konnten Massensterben und soziale Verwerfungen in unserer Gesellschaft verhindert werden. Da zu Beginn der Pandemie in jedem Alter das Risiko der Impfung wesentlich geringer als das Risiko, im Fall einer Erkrankung zu versterben oder unabsehbare Folgeerkrankungen für den Rest des Lebens zu behalten, wurde die Impfung anfangs generell empfohlen für alle Mitbürger, die unter die Zulassung fielen und die keine schwerwiegenden medizinischen Gegengründe hatten. Selbst für Schwangere wurde die Impfung inzwischen zugelassen und von der STIKO (der "Ständigen Impfkommission") empfohlen.

Inzwischen hat sich die Situation insofern geändert, als die meisten Menschen in unserem Land in der Zwischenzeit Kontakt mit Corona hatten, sei es durch eine Impfung, sei es durch eine Erkrankung. Auffrischimpfungen werden daher vorwiegend für bestimmte Zielgruppen empfohlen. Dazu gehören auch Schwangere.